zur geschichte der weissen zone



das ausgedehnte wald- und heidegebiet im ruppiner land zwischen wittstock, rheinsberg und neuruppin wurde nach einem borkenkäferbefall anfang der 50er jahre von der sowjetarmee beschlagnahmt, um einen schießplatz für panzer, artillerie und infanterie anzulegen.
in den 60er jahren wurde das sperrgebiet erweitert, um bombenabwürfe mit scharfer munition durchführen zu können.
die zwangsvereinnahmung des zum schluss 142 quadratkilometer großen gebietes war bis in die 80er jahre hinein mit nötigungsverkäufen und enteignungen verbunden.

nach der wende 1989 zog sich das sowjetische militär zurück, doch das verteidigungsministerium der bundesrepublik entwickelte pläne, hier den größten bombenabwurfplatz mitteleuropas zu errichten. dieses vorhaben rief in der bevölkerung wut und empörung hervor.

unter dem namen "freie heide" gründete sich die derzeit größte bürgerinitiative deutschlands. durch einen viele jahre andauernden kampf gelingt es der bewegung, die pläne des ministeriums zu vereiteln.

der auflösung des sperrgebietes kann jedoch auch der zerfall der bürgerbewegung folgen, die bisher einen wesentlichen beitrag zur lebendigkeit der Region beitrug... bedeutungslosigkeit, stagnation und kultureller verfall könnten die folgen sein.

um dies zu verhindern wurde das militärische sperrgebiet zur weissen zone erklärt. dabei handelt es sich um ein gebiet, das von menschen nicht mehr betreten werden darf und ganz sich selbst überlassen ist. heute weiß keiner mehr so genau, wie es in der weissen zone aussieht, das ganze gelände ist in einen dornröschenschlaf gefallen, aus dem es bisher niemand erweckte.

obwohl es auch jetzt verschiedene kleinere gruppen gibt, die das verbot, die weisse zone zu betreten, bekämpfen, ist das zonenrandgebiet bereits zum wichtigen touristischen magneten der region geworden.

Es wird angeregt, die weisse zone als weltkulturerbe in die reihe besonders förderungswürdiger kulturgüter der unesco aufzunehmen.

im jahre 2005 markierte eine dreitägige expedition den weg um die grenzen der zone herum und stellte informationstafeln auf. der weg mit seinen besonderheiten wurde kartographisch erfasst und nun können sie den ersten wanderführer um die weisse zone in ihren händen halten.

einzig den weissen wegmarkierungen um das gelände herum folgend, kann nun der neugierige wanderer einen blick hinter die grenzlinie werfen oder einen der geplanten aussichtstürme besteigen.





Veranstalter:
Kunst und Kultur für eine freie Heide e.V.


ein Kunstprojekt von:
Michael Kurzwelly


Das Projekt wurde gefördert durch:

Fonds Soziokultur

Landkreis Ostprignitz-Ruppin

 


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