Sie halten mit diesem Wanderführer
auch eine Gebrauchsanweisung in den Händen.
Im Laufe Ihrer Wanderung werden Sie feststellen, dass es nicht
einfach ist, Versuchungen und Neugierde zu widerstehen, denn die
"weisse zone" dürfen Sie auf keinen Fall betreten.
Die Kunst besteht darin, aufmerksam
sich selbst im Verhältnis zu Ihrer Umgebung, bzw. den Grenzen
der "weissen zone" zu beobachten.
Gerade durch die Tatsache, dass Ihnen das Betreten der "weissen
zone" untersagt ist, kann in Ihrem Kopf ein völlig neuer Raum
entstehen, den Sie mit ihren eigenen Vorstellungen füllen können.
Während Sie in ständiger Tuchfühlung mit der Zone bleiben, entwickeln
Sie selbst Ihre Idee der "weissen zone", Ihre Realität.
Doch was ist die Realität? Ist
es die Summe der Wahrnehmungen unserer Sinne in Raum und Zeit?
What you see is what you get?
Was Sie sehen ist das, was Sie bekommen? Oder anders: Was Sie
sehen wollen ist das, was Sie bekommen?
Was wir mit unseren Sinnen wahrnehmen,
vergleichen wir in unserem Gehirn mit einem unglaublich komplexen
mentalen Konstrukt - unserer Realität. Dieses Konstrukt ist ein
Resultat aller unserer bisheriger Erfahrungen und Erkenntnisse
aus erster und zweiter Hand.
Solange das Wahrgenommene lückenlos in die von uns konstruierte
Realität hineinpasst, reagieren wir mit traumwandlerischer Sicherheit
auf das Wahrgenommene.
Jedoch kann es Wahrnehmungen geben, die unser Weltbild in Frage
stellen. Manchmal muss es völlig neu wieder aufgebaut werden und
kann unser Selbstverständnis auf die Probe stellen.
Zu solchen weltverändernden Entdeckungen gehörte z.B. die damals
unglaubliche Behauptung des Nikolaus Kopernikus, dass die Erde
sich um die Sonne dreht und unsere Welt nicht das Zentrum des
Universums ist.
Die "weisse zone" ist ein groß
angelegtes Experiment, das unsere bisherige Wahrnehmung von Raum,
Zeit, uns selbst und unserer Rolle zwischen Leben und Tod befragt.
Packen Sie einen Notizblock und
einen Stift ein und nehmen Sie sich die Zeit, plötzlich auftauchende
Gedanken, Bilder, Geräusche oder Gerüche zu notieren.
Während Sie die "weisse zone"
umwandern, wandern Sie gleichzeitig in sich selbst hinein. Außen
und innen werden miteinander verschmelzen. Es wird gar nicht mehr
nötig sein, die "weisse zone" physisch zu betreten, denn Sie werden
paradoxerweise auf Ihrem Weg um die Zone mittendrin sein.